Bauaufgabe: Das Ensemble setzt sich aus drei Gebäuden zusammen. Der Pavillon dient als Informations- und Ausstellungsraum für das Überseequartier. Der Wohnturm Cinnamon beherbergt insgesamt zehn 1- bis 3-geschossige Eigentumswohnungen mit jeweils 130-300 qm Wohnfläche und eine 300 qm große Gewerbeeinheit im EG. Das denkmalgeschützte Alte Hafenamt wurde zu einem hochwertigen Hotel umgebaut.
Standort: Osakaallee 10-14, 20457 Hamburg-HafenCity
Bauherren: Cinnamon Turm: Groß & Partner Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH, Hamburg; Altes Hafenamt: Altes Hafenamt Hamburg GmbH & Co. KG, Hamburg
Mitarbeiter Architekturbüro: C. Lammers (Projektleitung), A. Elshof, A. Kempers, M. Kieler, C. Kober, K. Kuchenbuch, S. Neimeier, C. Reppenhorst, L. Schnelting
Tragwerksplanung: Ingenieurbüro Abel · Gebhart GmbH & Co. KG, Hamburg
Haustechnik: WINTER Beratende Ingenieure für Gebäudetechnik, Hamburg
Haustechnik Pavillon: REESE Ingenieure GmbH & Co. KG, Hamburg
Bauphysik: ITA mbH, Wiesbaden
Brandschutz: hhpberlin GmbH
Bauleitung: LV Baumanagement AG, Hamburg Altes Hafenamt: Zusammenarbeit mit SPINE Architects, Hamburg (LPH 5) Altes Hafenamt Innenarchitektur: DREIMETA
Baufertigstellung: Pavillon: 06/2008; Cinnamon Turm: 07/2015; Altes Hafenamt: 03/2016
Der Cinnamon Turm wurde als frei stehender Campanile erdacht – ein Pin auf einer Piazza war die Vision im Wettbewerb für das Areal „Altes Hafenamt“ im Jahr 2006. Ein Turm war nicht Teil des Wettbewerbsprogramms, aber die Jury erkannte, dass er den öffentlichen Raum um das einzige zwischen den Megablocks des Überseequartiers verbliebene historische Gebäude als das Herzstück verankerte und sichtbar machte. Als Typus eines Campanile war seine Schlankheit ausschlaggebend. Diese konnte in den acht Jahren seiner Evolution erhalten werden. Mit einem Grundriss von ca. 13 x 16 m, nach oben abnehmend, und einer Höhe von 56 Metern ist er 4-mal höher als breit. Die Fassadenpaneele aus in unterschiedlich dunklen Rottönen eloxiertem Aluminium formen ein ganz ähnliches Patchwork wie der Pavillon an der Osakaallee, der als erster Baustein des Ensembles 2008 realisiert wurde. Diese Alu-Paneele nehmen in direktem Sonnenlicht opulente farbige Nuancen an und haben im Schatten eine warme und eher ernste, den alten Klinkerfassaden des Alten Hafenamtes und der Speicherstadt nachempfundene Kolorierung. Das denkmalgeschützte Alte Hafenamt wurde zu einem hochwertigen Hotel mit knapp 50 Zimmern, Restaurant, Bar und Fitnessstudio umgebaut. Außen wie innen wird Geschichte, werden alte und neue Bausubstanz erlebbar. Um die gegenüber den angehobenen hochwassergeschützten Straßenräumen versunkenen Freiräume um das Alte Hafenmeisteramt entstanden Außenräume mit hoher Aufenthaltsqualität.
Bolles+Wilson, Münster
Das Gesamtensemble besticht mit einem überaus gelungenen Kontrast zwischen Alt und Neu. Der frei stehende schlanke Wohnturm ist städtebaulich perfekt in seine Umgebung eingefügt. Seine Fassade tritt durch eine fein abgestimmte Farbgebung hervor, die sich trotz ihrer Kontraste hervorragend mit den Klinkerbauten der Nachbarschaft verträgt und einen wohltuenden neuen Akzent in der HafenCity setzt. Durch unterschiedliche Deckenhöhen und verschiedene Fassadenöffnungen, die in jedem Stockwerk versetzt platziert sind, entsteht eine aufregende Hülle, die noch dazu mit leicht kontrastierenden Rot-Braun-Tönen aufgelöst wird. So ergibt sich ein differenzierter, schlanker Campanile, der zu einer Landmarke im Stadtbild avanciert. Die Grundrisse sind in jedem Geschoss unterschiedlich, und der Turm verjüngt sich nach oben. Das alte Hafenamt bleibt in seiner historischen Form als eigenständiger Baukörper erhalten und wird durch das Absetzen des Campanile auf der Plaza noch betont. Dadurch ergibt sich ein spannungsreicher Platz von hoher Aufenthaltsqualität.
Die Jury
