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1. Preis: Resonanzraum St.Pauli
Prof. Jörg Friedrich, PFP planungsgmbh, Hamburg

Bauaufgabe: Ein Konzertsaal: Das selbst verwaltete klassische Kammerorchester, bestehend aus 18 Musikern und 5 Mitarbeitern, ist eine bekannte Größe in Hamburg und im Speziellen auf St. Pauli. Es bot sich die Möglichkeit, in den Kulturbunker am Heiligengeistfeld einzuziehen. Neben der weithin bekannten Örtlichkeit, der weiter fortbestehenden Bindung an den Kiez waren es die Aspekte der ortsunüblichen großen lichten Raumhöhen, des akustisch vollkommen autonomen Betonbaus und der Synergieeffekte mit anderen kreativen Nachbarn in diesem Resonanzraum St. Pauli Bunker, welche die Wahl begünstigten.
Standort: Feldstraße 66 (1. OG), 20359 Hamburg-St. Pauli
Bauherr: Ensemble Resonanz gGmbH, Hamburg
Mitarbeiter Architekturbüro: Detlef Junkers (PL), Veronica Scortecci
Bauleitung: Marcus Farwig, Hamburg
Haustechnik: ZWP Ingenieur-AG, NL Hamburg
Akustik: Taubert + Ruhe GmbH, Pinneberg
Lichtplanung: Heinz Kasper, Hamburg
Konstruktion / Material: Neben den von Belägen und Farbaufträgen gereinigten und sandgestrahlten Sichtbetonflächen von Wänden, Decke und Trägern wurde rostiges Stahlblech für die beiden großen und die zehn kleinen Drehflügel, ein durchgehender Holzboden aus geräucherten Eiche-Massivdielen, sichtbare, reduzierte Gebäudetechnik und eine 7 m lange, frei stehende, hinterleuchtete Bar als Stahl-Glasblock eingebaut. Vorherrschend ist die herausgearbeitete Bestandssubstanz der großen Sichtbetonflächen mit allen ihren Verletzungen, Spuren und Grobheiten.
Baufertigstellung: 10/2014

1. Preis: Resonanzraum St.Pauli
Prof. Jörg Friedrich, PFP planungsgmbh, Hamburg

Nutzung: Die Spiel- und Konzertfläche ist mit 300 qm für bis zu 240 Zuschauer und 25 Musiker ausgelegt. Gespielt wird in der Regel – auch dies ein Markenzeichen des ensemble resonanz – bei geöffneter Bar; der alte Zopf klassischer Konzerte wird aufgelöst, die Verbindung zu zeitgemäßem Hören ist fester Bestandteil des Konzertkonzepts. Seitlich sind die dem Konzertsaal zuschaltbaren Stimmund Proberäume angelagert, im rückwärtigen Bereich hingegen sind die Büro- und Serviceräume eingepasst. Akustik: Zwei je nahezu 25 qm große Drehtore können die beiden seitlichen Raum-Apsiden öffnen und einen noch großzügigeren Raum wie auch ein größeres akustisch wirksames Raumvolumen schaffen. Die beiden Drehflügel haben einerseits eine gelochte und andererseits eine glatte geschlossene Bekleidung; die jeweilige Stellung in Verbindung mit den zehn schmalen vertikalen Flügelelementen verändert die Akustik des Raums nachhaltig.

PFP planungsgmbh, Hamburg

1. Preis: Resonanzraum St.Pauli
Prof. Jörg Friedrich, PFP planungsgmbh, Hamburg

Im Hochbunker am Heiligengeistfeld auf St. Pauli ist ein wunderbarer Konzertraum entstanden. Abgeschirmt vom wilden Leben im „Kiez“, lässt sich hier konzentriert und gleichzeitig entspannt den wohlkomponierten Klängen Neuer Musik lauschen, die das ensemble resonanz zur Aufführung bringt. Eine feine Komposition aus groben wie feinen, rauen wie glatten Oberflächen, grauen wie markanten Farbtönen setzen der Musik einen adäquaten Rahmen. Große Corten-Stahlplatten begrenzen den Konzertraum. Zwei der Platten sind mit einer schallreflektierenden und einer schallabsorbierenden Seite ausgestattet, die gedreht werden können und so die Raumakustik regulieren. Kreisrunde Leuchter ermöglichen gemeinsam mit den Bühnenscheinwerfern eine diffuse genauso wie eine genaue Lichtsetzung. So erzielen minimale architektonische Eingriffe eine maximale räumliche Wirkung. Eine Bar darf in diesem ausgewogenen Raumkompositum nicht fehlen. Sie bleibt auch während der Aufführung geöffnet, sodass der Bezug zur Umwelt jenseits der Bunkerwände nicht verloren geht.

Die Jury

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