Bauaufgabe: IBA-Projekt – 1. Preis WBW Städtebau, 1. Preis WBW Hochbau; Realisierung LPH 1-5; Neubau von: 50 WE, kostengünstig, familienfreundlich / generationengerecht. 15 WE öffentlich gefördert, 35 WE Eigentum (förderfähig)
Standort: Kurdamm 8, 21107 Hamburg-Wilhelmsburg
Bauherren: BPB Bauträger-, Projektentwicklungsund Bauerschließungsges. mbH, Sparda Immobilien GmbH, Hamburg
MitarbeiterInnen: Frauke Groth, Team: C. Hormann, S. Steitz, M. Trier, C. Loweg, T. Malsch, A. Zentsch
Freiraumplanung: WES LandschaftsArchitektur, Hamburg; Lichtenstein Landschaftsarchitekten, Hamburg
Tragwerksplanung: Ing.-Büro Dr.-Ing. Baseler, Hamburg
Gebäudetechnik: bt planung, Brande-Hörnerkirchen
Konstruktion / Material: Tiefgründung, Untergeschoss im System „weiße Wanne“; konventionelle Massivbauweise mit Ortbeton und Kalksandsteinmauerwerk; Loggien und Balkone Stahlbeton-Fertigteile z. T. mit Schallschutzverglasung; Dachflächen mit extensiver Begrünung; Abluftanlage mit Wärmerückgewinnung; Blockheizkraftwerk; Photovoltaik auf dem Dach. WDVS mit dickschichtigem Edelkratzputz, in Teilbereichen vorgehängte, hinterlüftete Fassade mit individuell gestalteten HPL-Platten; Sockel mit dunkelrotem Verblendmauerwerk.
Fertigstellung: 10/2015
Nach städte- und hochbaulichen Wettbewerbsgewinnen konnte der erste Sonnenhof – sogar unter Erhalt der Bestandbäume im Innenhof – realisiert werden. Urbanität und Naturnähe, Dichte und Weite sind die Pole, die zum Kern des Entwurfs verschmolzen wurden. Ein ungewöhnliches Konzept für städtisches Wohnen, authentische, innovative Architektur, großzügige Freiräume unter Einbeziehung von Baumbestand. Dem gewerbegeprägten Umfeld wird mit der differenzierten Bebauung begegnet. Der Hochpunkt am Vorplatz an der Kreuzung Kurdamm /Georg-Wilhelm-Straße funktioniert als urbane Landmarke.
czerner göttsch architekten, Hamburg
Das über einen internationalen Wettbewerb ausgezeichnete städtebauliche Projekt steht mit seinem realisierten ersten Bauabschnitt für ein gelungenes Beispiel von Wohnen und Arbeiten in der Stadt. Die limitierten Mittel des geförderten Wohnbaus werden sowohl in der kompakten städtebaulichen Setzung, in der subtil auf die Nachbarschaft und den Naturraum reagierenden Baukörperkonfiguration als auch im Zusammenspiel von guten Grundrissen und poetischen einfachen Details maximal gestalterisch verwertet. Die handwerklich gut gemachten Adressierungen von unterschiedlichsten Wohnformen und Gewerbeeinheiten in der klar ablesbaren Sockelzone im öffentlichen Raum, die subtil gestalteten Innenhofzonen und die Varianz im Öffnungsgrad der hellen Putzfassaden verleihen der Gebäudeanlage eine eindeutige Identität in Wilhelmsburg und stehen beispielhaft für eine angemessene, kostengünstige, aber auch ausdrucksstarke Architektur. Diese sorgfältig entwickelte städtebauliche Quartiersbildung in einem derzeit noch heterogenen Umfeld darf durchaus als lebenswerte Bereicherung für Wilhelmsburg hervorgehoben werden.
Die Jury
